Tag 76 – ein rundum schöner Tag

Lieber Leser,

heute war wieder ein richtig schöner Tag.

Ich war vormittags mit meinem Vater einkaufen – das gehört zu unserem Samstagvormittags-Ritual.

Anschließend bin ich zu meiner Freundin gefahren. Gemeinsam haben wir ein Brot und einen Kuchen gebacken, eine Aloe-Vera-Pflanze umgetopft, mit ihrer Familie gezoomt, ein Kaffee-Aloe-Vera-Peeling gemacht, mit ihrem Vater und seiner Freundin Brot und Kuchen gegessen und anschließend gemeinsam an unseren Bullet Journals gearbeitet.

Es hat alles wahnsinnig Spaß gemacht. Ich fühle mich bei ihr einfach wahnsinnig wohl.

Für morgen haben wir auch schon einen Plan – das Wetter ist gerade so schön und alles blüht, und deshalb werden wir morgen ein „Fotoshooting“ machen, in einem Rapsfeld in der Nähe und in einer Straße, in der sehr viele Kirschbäume stehen. Klingt jetzt kitschiger, als es sein wird. Ich teile dann vielleicht ein paar Fotos.

Ab Montag geht dann die Schule wieder los – zumindest digital. Für mich wird sie voraussichtlich am 04. Mai wieder starten. Ich weiß nicht, wie ich dazu stehe. Zum einen habe ich echt keine Lust mehr auf Homeschooling – es klappt für mich einfach nicht gut, ich kann mich nicht konzentrieren, bin unproduktiv. Außerdem stand ich vor den Osterferien fast vor einem Nervenzusammenbruch – es waren einfach zu viele Aufgaben, zu viele Deadlines gleichzeitig. Ich weiß, dass in der Schule alles geordneter abläuft oder ablaufen wird.

Andererseits habe ich es genossen, später aufzustehen, in Jogginghose mit Wärmflasche und Tee zu arbeiten, oder einfach mal nachmittags statt vormittags zu arbeiten wenn ich mal vormittags nicht in der Lage war.

Außerdem habe ich eine Sache beobachtet – meine chronischen Schmerzen waren im letzten Monat so schwach wie die letzten zwei Jahre nicht mehr. Es gab ganze schmerzfreie Tage, ich könnte die Tage mit wirklich schlimmen Schmerzen (so schlimm, dass sie mich vom Arbeiten abhalten) an einer Hand anhalten. Im Gegensatz dazu waren die letzten zwei richtigen Schulwochen die pure Hölle. Ich hatte jeden Tag so schlimme Schmerzen, dass ich am liebsten nach Hause gegangen wäre.

Ich weiß nicht, woran das liegt. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie psychosomatisch meine Schemrzen sind, oder ob es doch noch physische Probleme gibt.

Es könnte daran liegen, dass ich mehr schlafe. Es könnte sein, dass es daran liegt, dass es sozusagen der Höhepunkt meines Süßigkeiten-Fastens war (bis Ostern) und ich mich deshalb gesünder ernährt habe. Ich weiß nicht, ob ich weniger gestresst war – während der „Schulzeit“ war ich definitiv extrem gestresst, die Osterferien waren aber sehr entspannt und für meine Verhätnisse selten schön.

Keine Ahnung. Ich werde das mit meiner Psychotherapeutin besprechen, vielleicht hat sie noch mehr Ideen oder Theorien.

Ich befürchte jedoch, dass es, wenn die Schule wieder losgeht, wieder schlimmer werden wird. Mindestens sechs Klausuren konnten nicht geschrieben werden und müssen deshalb zwischen die anderen Klausuren, die ich jetzt regulär bis zu den Sommerferien geschrieben hätte, zwischengeschoben werden. Das wird definitiv extrem stressig, inklusive schlechter Vorbereitung, mindestens zwei Klausuren pro Woche, eventuell sogar Ersatzleistungen (Beispielsweise ein Vortrag oder eine längere schriftliche Hausarbeit anstatt einer Klausur) die eigentlich noch viel mehr Arbeit als Klausuren bedeuten.

Ich weiß also nicht, was ich davon halten soll. Ich will mich aber auch wirklich nicht beschweren. Kaum jemand ist von dieser Situation nicht negativ beeinträchtigt, und ich kann euch sagen, dass es mir momentan tatsächlich richtig gut geht. Zum einen eben körperlich, andererseits aber auch psychisch. Ich bin auf meiner Reise vom absoluten Tiefpunkt bis heute extrem weit gekommen, und ich bin wirklich stolz auf mich. Aber obwohl ich das letzte halbe Jahr schon dachte, dass es mir so gut wie lange nicht mehr geht, ist das hier nochmal eine extreme Steigerung. Jeder Tag ist einfach schön. Ich denke täglich: wie schön, dass es mich und dieses Leben gibt. Wie wundervoll unsere Welt ist. Und ich sage euch, für jemanden, dem es mal so ging wie mir, ist dieses Gefühl sehr ungewohnt und überwältigend. Ich muss mich nicht mehr dazu überreden, solche Gedanken zu denken, oder mich daran erinnern, dass die negativen Gedanken nicht der Wirklichkeit entsprechen und etwas sind, was ich bekämpfen muss. Ich bin einfach… glücklich.

Dieser Beitrag ist einen ganz anderen Weg gegangen, als ich es erwartet hätte. Aber ich bin froh, es geschrieben zu haben.

Ich liebe euch. Macht es gut,

Eure Ella

2 Kommentare zu „Tag 76 – ein rundum schöner Tag

  1. Ich wünsche Dir sehr, dass Du künftig möglichst keine Schmerzen und überhaupt keine gesundheitlichen Einschränkungen durchstehen musst. – Im Übrigen finde ich, was Du über Deine schönen Empfindungen, vor allem die in der Natur, schreibst, gar nicht kitschig. Es ist schön, dass Du diese Dinge so wahrnehmen und spüren kannst.

    Liebe Grüße! 🌷🌞

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    1. Ich danke dir für deine Wünsche! Als ich heute morgen aufgewacht bin, ging es wieder. So ist es meistens – es ist einfach ein Auf und Ab.
      Ich wünsche dir einen guten Start in die Woche!

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